Unter folgenden Links erhalten Sie noch mehr interessante Informationen über HIV/AIDS und weitere sexuell übertragbare Krankheiten:
Publikation zur Schätzung der HIV-Neuinfektionen 2025
Das RKI führt jedes Jahr eine Schätzung der Anzahl der HIV-Neuinfektionen und der Anzahl der Menschen, die in Deutschland mit HIV leben, durch. Zudem wird die Anzahl der Menschen unter HIV-Therapie anhand von Versorgungsdaten geschätzt. Diese Daten werden jährlich zum Welt-AIDS-Tag veröffentlicht.
Zahlen zu HIV/Aids in Deutschland
- Menschen mit HIV: Da HIV in der Regel nicht mehr zum Tod führt, stieg bis Ende 2024 die Anzahl der Menschen, die mit einer HIV-Infektion in Deutschland leben auf 97.700.
Deutsche Aidshilfe - Personen in antiretroviraler Therapie: 87.200 Menschen erhielten HIV-Medikamente, was 98% der diagnostizierten Fälle entspricht.Deutsche Aidshilfe
- Neuinfektionen: Im Jahr 2024 gab es schätzungsweise 2.300 neue HIV-Infektionen.Robert Koch-Institut
- Unentdeckte Infektionen: Etwa 8.200 Menschen mit HIV waren sich ihrer Infektion nicht bewusst.Deutsche Aidshilfe
- 95-95-95-Ziele (UNAIDS 2025): In Deutschland sind 92% der HIV-Infektionen diagnostiziert, 98% der Diagnostizierten erhalten HIV-Medikamente, und bei 96% der Behandelten ist das Virus nicht mehr nachweisbar.Deutsche Aidshilfe
Mit Spätdiagnosen sind höhere Sterblichkeit und Behandlungskosten verbunden; zudem kann die Infektion unbeabsichtigt weitergegeben werden. Daher müssen Barrieren für die Testung auf HIV und andere sexuell übertragene Infektionen identifiziert und abgebaut werden. Circa 87.200 HIV-Infizierte werden erfolgreich mit antiviralen Medikamenten behandelt. Daraus lässt sich ableiten, dass fast 8.200 HIV-Infizierte nichts von ihrer Infektion wissen. Zugangsbarrieren müssen daher erkannt und beseitigt werden.
Oftmals werden uns schlechte Erfahrungen mit Ärzten oder allgemein mit Gesundheitsämtern geschildert, in denen die Betroffenen nicht lebensstilakzeptierend beraten wurden. Stattdessen wurden sie mit den individuellen Moralvorstellungen der Mitarbeiter konfrontiert. Dies führt dazu, dass Menschen nach einem Risikokontakt den Gang zum Arzt oder Gesundheitsamt scheuen, weil sie dort einmal eine schlechte Erfahrung gemacht haben. Dies stellt leider auch heute noch eine große Barriere dar, mit der Angst im Hinterkopf vor unnötigen Belehrungen und Moralvorstellungen Dritter, einen HIV-Test durchführen zu lassen. AIDS-Hilfen und andere Testeinrichtungen bieten daher mit niedrigschwelligen Testangeboten und aufgeschlossenem Personal eine hilfreiche Alternative an.
Fast die Hälfte der im Jahr 2024 neu diagnostizierten HIV-Fälle betrifft Menschen mit nicht-deutscher Herkunft, wobei die Mehrheit dieser Infektionen bereits im Ausland erworben wurde.
Die Empfehlung, Kondome zu verwenden, bleibt Grundpfeiler der HIV-Prävention und hat nichts an Aktualität verloren. Jedoch ist ein neues wirksames Mittel der Prävention hinzugekommen, die PrEP (PrEP ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt. Bei einer PrEP nehmen HIV-negative Menschen HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.) Mehr Infos zur PrEP hier.
Die Schätzung der Zahl der HIV-Neuinfektionen erfolgt in jedem Jahr neu. Durch zusätzliche Daten und Informationen sowie Anpassung der Methodik können sich die Ergebnisse der Berechnungen von Jahr zu Jahr verändern und liefern jedes Jahr eine aktualisierte Einschätzung des gesamten bisherigen Verlaufs der Epidemie.
Die jeweils angegebenen Zahlenwerte können daher nicht direkt mit früher publizierten Schätzungen verglichen werden. Die geschätzten Neuinfektionen sind nicht zu verwechseln mit den beim RKI gemeldeten Neudiagnosen. Da HIV über viele Jahre keine auffälligen Beschwerden verursacht, kann der Infektionszeitpunkt länger zurückliegen.
Die aktuelle Situation in Bremen finden Sie zum Download hier.
Chronische Krankheiten- insbesondere die HIV-Infektion sind auch im 21. Jahrhundert schwer in das soziale Netz einzuordnen. Seit 1996 hat sich die Kombinationstherapie der HIV-Infektion allgemein durchgesetzt, wodurch Patienten mit AIDS als chronischer Krankheit wesentlich länger leben. Eine Heilung der HIV-Infektion ist derzeit jedoch noch nicht möglich. Opportunistische Infektionen sind zurückgedrängt, der Anstieg der Tuberkulose bei AIDS hat jedoch an sozialmedizinischer Bedeutung gewonnen. Dies gilt auch für Koinfektionen mit Hepatitis B und C sowie insbesondere für die Syphilis, die stark im Ansteigen ist, und ebenso die durch antiretrovirale Therapie ausgelöste Lipodystrophie. Kostenvergleiche zwischen den Kombinationstherapien bei HIV, dem Diabetes mellitus und der terminalen Niereninsuffizienz, machen die sozialmedizinische Komponente der HIV-Erkrankung deutlich. Frauen stehen häufig vor ganz besonderen Schwierigkeiten. Chronisch Kranke können mit der oft finanziell nicht ausreichenden staatlichen Unterstützung in Armut geraten.
Die aktuellsten Informationen stehen ihnen Ihnen unter folgendem Link zum Download bereit: