Wissenswertes - AIDS-Hilfe Bremen e.V. Zentrum für Suchterkrankungen und sexuelle Gesundheit

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Unter folgenden Links erhalten Sie noch mehr interessante Informationen über HIV/AIDS und weitere sexuell übertragbare Krankheiten:
                       
          

                     
          
Das Gesundheitsamt Bremerhaven hat übrigens ein sehr empfehlenswertes Forum. Dort können Sie sich ebenfalls medizinischen Rat holen, oder die dort angebotenen Themen durchstöbern:
          
Verzögerung der Publikation zur Schätzung der HIV-Neuinfektionen 2022

Das RKI führt jedes Jahr eine Schätzung der Anzahl der HIV-Neuinfektionen und der Anzahl der Menschen, die in Deutschland mit HIV leben, durch. Zudem wird die Anzahl der Menschen unter HIV-Therapie anhand von Versorgungsdaten geschätzt. Diese Daten werden jährlich zum Welt-AIDS-Tag veröffentlicht. Für das Jahr 2022 wird vor dem Welt-AIDS-Tag nur eine vorläufige Schätzung der HIV-Neuinfektionen und noch keine Schätzung der Anzahl der Menschen, die in Deutschland mit HIV leben oder therapiert werden, veröffentlicht werden, da zum jetzigen Zeitpunkt kein finaler Stand zu den für die Schätzung
erforderlichen Versorgungsdaten vorliegt. Eine spätere Veröffentlichung ist geplant, der Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest.
Die beim RKI gemeldeten HIV-Neudiagnosen für 2022 wurden am 31.8.2023 (Epid Bull 35/2023) veröffentlicht. Die gemeldeten Neudiagnosen sind nicht zu verwechseln mit den geschätzten Neuinfektionen.
Da HIV über Jahre keine auffälligen Beschwerden verursacht, kann der Infektionszeitpunkt länger zurückliegen.

> Epidemiologisches Bulletin 47/2023



Zahlen zu HIV/Aids in Deutschland

  • In Deutschland lebten Ende 2021 rund 90.800 Menschen mit HIV.
  • 79.100 der infizierten Menschen nahmen HIV-Medikamente.
  • Ungefähr 1800 Menschen infizierten sich im Jahr 2021 neu. Die Zahl  der Neuinfektionen in 2021 ging erfreulicherweise zurück.
  • Ca. 8.600 Menschen mit HIV wissen nach Hochrechnungen nichts von ihrer Infektion.
  • 90-90-90-Ziele: In Deutschland sind 90% der HIV-Infektionen diagnostiziert, 97% der Diagnostizierten erhalten HIV-Medikamente, bei 96% davon ist HIV nicht mehr nachweisbar.

  • Quelle: Robert-Koch-Institut, Die Veröffentlichung der Zahlen für 2022 ist geplant, jedoch steht noch kein Zeitpunkt fest.


Mit Spätdiagnosen sind höhere Sterblichkeit und Behandlungskosten verbunden; zudem kann die Infektion unbeabsichtigt weitergegeben werden. Daher müssen Barrieren für die Testung auf HIV und andere sexuell übertragene Infektionen identifiziert und abgebaut werden. Circa 79.100 HIV-Infizierte werden erfolgreich mit antiviralen Medikamenten behandelt. Daraus lässt sich ableiten, dass fast 8.600 HIV-Infizierte nichts von ihrer Infektion wissen. Zugangsbarrieren müssen daher erkannt und beseitigt werden.

Oftmals werden uns schlechte Erfahrungen mit Ärzten oder allgemein mit Gesundheitsämtern geschildert, in denen die Betroffenen nicht lebensstilakzeptierend beraten wurden. Stattdessen wurden sie mit den individuellen Moralvorstellungen der Mitarbeiter konfrontiert. Dies führt dazu, dass Menschen nach einem Risikokontakt den Gang zum Arzt oder Gesundheitsamt scheuen, weil sie dort einmal eine schlechte Erfahrung gemacht haben. Dies stellt leider auch heute noch eine große Barriere dar, mit der Angst im Hinterkopf vor unnötigen Belehrungen und Moralvorstellungen Dritter, einen HIV-Test durchführen zu lassen. AIDS-Hilfen und andere Testeinrichtungen bieten daher mit niedrigschwelligen Testangeboten und aufgeschlossenem Personal eine hilfreiche Alternative an.

Unter den 90.800 Menschen mit HIV in Deutschland sind etwa 14.500 Personen mit einer Herkunft aus dem Ausland, die sich auch im Ausland mit HIV infiziert haben. Die größte Gruppe sind 8.100 in Afrika erworbene Infektionen, hier dominieren Infektionen über heterosexuelle Kontakte, bei den in anderen Ländern Europas erworbenen Infektionen dominieren MSM und intravenös Drogen Gebrauchende, die übrigen Infektionen wurden in Asien, Amerika und Australien erworben.

Die Empfehlung, Kondome zu verwenden, bleibt Grundpfeiler der HIV-Prävention und hat nichts an Aktualität verloren. Jedoch ist ein neues wirksames Mittel der Prävention hinzugekommen, die PrEP (PrEP ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt. Bei einer PrEP nehmen HIV-negative Menschen HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.) Mehr Infos zur PrEP hier.

Die Schätzung der Zahl der HIV-Neuinfektionen erfolgt in jedem Jahr neu. Durch zusätzliche Daten und Informationen sowie Anpassung der Methodik können sich die Ergebnisse der Berechnungen von Jahr zu Jahr verändern und liefern jedes Jahr eine aktualisierte Einschätzung des gesamten bisherigen Verlaufs der Epidemie.

Die jeweils angegebenen Zahlenwerte können daher nicht direkt mit früher publizierten Schätzungen verglichen werden. Die geschätzten Neuinfektionen sind nicht zu verwechseln mit den beim RKI gemeldeten Neudiagnosen. Da HIV über viele Jahre keine auffälligen Beschwerden verursacht, kann der Infektionszeitpunkt länger zurückliegen.

Die aktuelle Situation in Bremen finden Sie zum Download hier.

Chronische Krankheiten- insbesondere die HIV-Infektion sind auch im 21. Jahrhundert schwer in das soziale Netz einzuordnen. Seit 1996 hat sich die Kombinationstherapie der HIV-Infektion allgemein durchgesetzt, wodurch Patienten mit AIDS als chronischer Krankheit wesentlich länger leben. Eine Heilung der HIV-Infektion ist derzeit jedoch noch nicht möglich. Opportunistische Infektionen sind zurückgedrängt, der Anstieg der Tuberkulose bei AIDS hat jedoch an sozialmedizinischer Bedeutung gewonnen. Dies gilt auch für Koinfektionen mit Hepatitis B und C sowie insbesondere für die Syphilis, die stark im Ansteigen ist, und ebenso die durch antiretrovirale Therapie ausgelöste Lipodystrophie. Kostenvergleiche zwischen den Kombinationstherapien bei HIV, dem Diabetes mellitus und der terminalen Niereninsuffizienz, machen die sozialmedizinische Komponente der HIV-Erkrankung deutlich. Frauen stehen häufig vor ganz besonderen Schwierigkeiten. Chronisch Kranke können mit der oft finanziell nicht ausreichenden staatlichen Unterstützung in Armut geraten.

Die aktuellsten Informationen stehen ihnen Ihnen unter folgendem Link zum Download bereit:

AIDS-Hilfe Bremen e.V. - Zentrum für Suchterkrankungen und sexuelle Gesundheit
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