Unter folgenden Links erhalten Sie noch mehr interessante Informationen über HIV/AIDS und weitere sexuell übertragbare Krankheiten:
Das Gesundheitsamt Bremerhaven hat übrigens ein sehr empfehlenswertes Forum. Dort können Sie sich ebenfalls medizinischen Rat holen, oder die dort angebotenen Themen durchstöbern:
Publikation zur Schätzung der HIV-Neuinfektionen 2024
Das RKI führt jedes Jahr eine Schätzung der Anzahl der HIV-Neuinfektionen und der Anzahl der Menschen, die in Deutschland mit HIV leben, durch. Zudem wird die Anzahl der Menschen unter HIV-Therapie anhand von Versorgungsdaten geschätzt. Diese Daten werden jährlich zum Welt-AIDS-Tag veröffentlicht.
> Epidemiologisches Bulletin 47/2023
Zahlen zu HIV/Aids in Deutschland
- Menschen mit HIV: Ende 2023 lebten in Deutschland rund 96.700 Menschen mit HIV.
Deutsche Aidshilfe - Personen in antiretroviraler Therapie: 87.200 Menschen erhielten HIV-Medikamente, was 99% der diagnostizierten Fälle entspricht.Deutsche Aidshilfe
- Neuinfektionen: Im Jahr 2023 gab es schätzungsweise 2.200 neue HIV-Infektionen, vergleichbar mit den Zahlen von 2019 vor der COVID-19-Pandemie.Robert Koch-Institut
- Unentdeckte Infektionen: Etwa 8.200 Menschen mit HIV waren sich ihrer Infektion nicht bewusst.Deutsche Aidshilfe
- 90-90-90-Ziele: In Deutschland sind 92% der HIV-Infektionen diagnostiziert, 99% der Diagnostizierten erhalten HIV-Medikamente, und bei 96% der Behandelten ist das Virus nicht mehr nachweisbar.Deutsche Aidshilfe
Mit Spätdiagnosen sind höhere Sterblichkeit und Behandlungskosten verbunden; zudem kann die Infektion unbeabsichtigt weitergegeben werden. Daher müssen Barrieren für die Testung auf HIV und andere sexuell übertragene Infektionen identifiziert und abgebaut werden. Circa 87.200 HIV-Infizierte werden erfolgreich mit antiviralen Medikamenten behandelt. Daraus lässt sich ableiten, dass fast 8.200 HIV-Infizierte nichts von ihrer Infektion wissen. Zugangsbarrieren müssen daher erkannt und beseitigt werden.
Oftmals werden uns schlechte Erfahrungen mit Ärzten oder allgemein mit Gesundheitsämtern geschildert, in denen die Betroffenen nicht lebensstilakzeptierend beraten wurden. Stattdessen wurden sie mit den individuellen Moralvorstellungen der Mitarbeiter konfrontiert. Dies führt dazu, dass Menschen nach einem Risikokontakt den Gang zum Arzt oder Gesundheitsamt scheuen, weil sie dort einmal eine schlechte Erfahrung gemacht haben. Dies stellt leider auch heute noch eine große Barriere dar, mit der Angst im Hinterkopf vor unnötigen Belehrungen und Moralvorstellungen Dritter, einen HIV-Test durchführen zu lassen. AIDS-Hilfen und andere Testeinrichtungen bieten daher mit niedrigschwelligen Testangeboten und aufgeschlossenem Personal eine hilfreiche Alternative an.
Unter den geschätzten 96.700 Menschen mit HIV in Deutschland Ende 2023 sind etwa 18.500 Personen mit Migrationshintergrund, die sich überwiegend in ihren Herkunftsländern infiziert haben. Die größte Gruppe bilden dabei Personen mit in Afrika erworbenen Infektionen, hauptsächlich durch heterosexuelle Kontakte. Bei in anderen europäischen Ländern erworbenen Infektionen dominieren Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), sowie Personen, die intravenös Drogen konsumieren. Weitere Infektionen wurden in Asien, Amerika und Australien erworben.
Diese Daten verdeutlichen die vielfältigen Herausforderungen in der HIV-Prävention und -Behandlung, insbesondere in Bezug auf unterschiedliche Infektionswege und Herkunftsländer.
Die Empfehlung, Kondome zu verwenden, bleibt Grundpfeiler der HIV-Prävention und hat nichts an Aktualität verloren. Jedoch ist ein neues wirksames Mittel der Prävention hinzugekommen, die PrEP (PrEP ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt. Bei einer PrEP nehmen HIV-negative Menschen HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.) Mehr Infos zur PrEP hier.
Die Schätzung der Zahl der HIV-Neuinfektionen erfolgt in jedem Jahr neu. Durch zusätzliche Daten und Informationen sowie Anpassung der Methodik können sich die Ergebnisse der Berechnungen von Jahr zu Jahr verändern und liefern jedes Jahr eine aktualisierte Einschätzung des gesamten bisherigen Verlaufs der Epidemie.
Die jeweils angegebenen Zahlenwerte können daher nicht direkt mit früher publizierten Schätzungen verglichen werden. Die geschätzten Neuinfektionen sind nicht zu verwechseln mit den beim RKI gemeldeten Neudiagnosen. Da HIV über viele Jahre keine auffälligen Beschwerden verursacht, kann der Infektionszeitpunkt länger zurückliegen.
Die aktuelle Situation in Bremen finden Sie zum Download hier.
Chronische Krankheiten- insbesondere die HIV-Infektion sind auch im 21. Jahrhundert schwer in das soziale Netz einzuordnen. Seit 1996 hat sich die Kombinationstherapie der HIV-Infektion allgemein durchgesetzt, wodurch Patienten mit AIDS als chronischer Krankheit wesentlich länger leben. Eine Heilung der HIV-Infektion ist derzeit jedoch noch nicht möglich. Opportunistische Infektionen sind zurückgedrängt, der Anstieg der Tuberkulose bei AIDS hat jedoch an sozialmedizinischer Bedeutung gewonnen. Dies gilt auch für Koinfektionen mit Hepatitis B und C sowie insbesondere für die Syphilis, die stark im Ansteigen ist, und ebenso die durch antiretrovirale Therapie ausgelöste Lipodystrophie. Kostenvergleiche zwischen den Kombinationstherapien bei HIV, dem Diabetes mellitus und der terminalen Niereninsuffizienz, machen die sozialmedizinische Komponente der HIV-Erkrankung deutlich. Frauen stehen häufig vor ganz besonderen Schwierigkeiten. Chronisch Kranke können mit der oft finanziell nicht ausreichenden staatlichen Unterstützung in Armut geraten.
Die aktuellsten Informationen stehen ihnen Ihnen unter folgendem Link zum Download bereit: